Die Imkerei, die Zucht und Behandlung der Bienen hatte schon immer eine hervorragende Bedeutung. Die Produktion von Honig, als dem alleinigen Süßungsmittel vor dem industriell hergestellten Zucker, sowie dem Wachs für Kerzen, waren wichtige Anforderungen. Die damaligen Bienenzüchter, die Zeidler genossen daher einen hervorragenden Ruf.
Landesherren, die den Wert der Bienenzucht erkannt hatten förderten die imkerliche Tätigkeit. So befiehlt 1775 Carl Theodor von Gottes Gnaden Pfalzgraf bey Rhein usw. unter Anderem: "Liebe Getreue Euch ist aus unseren vor, und nach ergangenen gnädigsten Verordnungen bekannt, welche Belohnung wir demjenigen angedeien lassen, so Bienenstöck angepflanzt und überwintert haben." Weiterhin werden die Bienenzüchter von Steuern befreit, und der Diebstahl von Bienenstöcken hart geahndet. Zwar wird der Verkauf von Honig und Wachs mit Steuern belegt, nicht aber die Bienenzucht.
In Gebrauch waren zu jener Zeit "Bienenstöcke", aus Stangen und Stöcken, die verflochten wurden, sowie Bienenkörbe in verschiedenen Formen. Man widmete sich allgemein der Untersuchung bestmöglicher Zucht- und Pflegemethoden. Es erschienen Bücher und Magazine, die sich dieser Fragen annahmen.
Aus Bienenstöcken und Bienenkörben wurden schließlich Magazine. Wesentliche Verbesserung der Bienenbehandlung erfolgte aber durch die Nutzung beweglicher Rähmchen. Wenn vorher eine Honig und Wachsernte nur mit dem umsiedeln oder vernichten eines Bienenvolkes möglich war, so konnten mit beweglichen Rähmchen Waben ohne besondere Schädigung des Bienenvolkes entnommen werden.
Berlepsch und andere empfahlen Holzkästen oder Magazine in die Rähmchen eingehängt oder geschoben werden konnten. So erfuhr die Bienenzucht wesentliche Verbesserungen, die eine Arbeit an und mit den Bienen erleichterte und sinnvoller machte. Auch die Unterrichtung der Bienenzüchter, der Imker wurde durch Schriften und Bücher verbessert. Schließlich fanden sich Imker zusammen, die im Jahre 1849 einen Verein gründeten. Da auch Seide für die Industrie benötigt wurde, bekam der Verein die Bezeichnung Verein zur Bienen- und Seidenraupenzucht. Später, etwa um 1920 gab man das Vorhaben der Seidenraupenzucht auf, weil die Risiken und der Aufwand die Anzucht von Maulbeerbäunen, die für die Seidenraupen benötigt wurden, viel zu groß waren. Es wurden Anregungen gegeben, auch in örtlichen Gebieten Vereine zu gründen, die sich dem Hauptverein anschließen sollten.
Der Hauptverein, hatte seinen Sitz zunächst in Bonn, später in Mayen. Er wuchs sehr schnell, da sich allenthalben Ortsvereine etablierten Er hatte die wesentliche Aufgabe, Imker in ihrer Tätigkeit zu unterstützen und zu beraten. Falls Wert dieser Aufgabe anerkannt und gesehen wurde geht unter Anderem aus der Gewährung von Zuschüssen hervor. So gab es von Kaiser Wilhelm 50 RM, von seiner Frau, der Kaiserin ebenfalls 50 RM vom königlichen Ministerium 900 RM vom Oberpräsidenten der Rheinprovinz 150 RM, weitere Geschenke von Kreisen und Städten. So wurde auch bei uns ein Verein zu Bienen- und Seidenraupenzucht im Jahre 1885 gegründet.